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Fußball

1. Herren: Neues altes Trainergespann

Neues altes Trainergespann

Sven Plaumann hat wieder seinen bewährten Kollegen an der Seite: Holger Bulk wechselt zum TSV Bramstedt

von Jens Hoffmann

Holger Bulk lächelt, denkt kurz nach, spricht schließlich davon, dass man „Erfolgreiches nicht trennen sollte“ und lächelt ein weiteres Mal. Man merkt gleich: Der 44-Jährige freut sich auf die kommende Fußballsaison. Denn sie sind wieder vereint. Bulk und Sven Plaumann, die zweieinhalb Jahre erfolgreich als Trainerduo beim TSV Bassum wirkten, mit den 2. Herren in die Kreisliga und – als Krönung – mit den 1. Herren in den Bezirk aufgestiegen sind, bilden ab sofort das Trainerteam beim ambitionierten Kreisligisten TSV Bramstedt (wir berichteten). Die Konstellation ist wie gehabt: Plaumann bleibt Chefcoach, das war er ja bereits in der vergangenen Spielzeit, während Bulk ab sofort als Co-Trainer fungiert.

 Der Neue ist gleich zu Beginn der Vorbereitung gefordert. Sven Plaumann ist nämlich gestern in den Urlaub an die Ostsee gefahren, er wird die ersten beiden Übungseinheiten verpassen. Wenn die Bramstedter am 30. Juni, einem Dienstag, zum ersten Training bitten, wird Holger Bulk das Kommando führen – unterstützt von Falk Sündermann, der eigentlich die zweite Mannschaft des TSV betreut. Auch die zweite Einheit wird noch in dieser Besetzung über die Bühne gehen. Dann ist Sven Plaumann wieder da, und das bewährte Duo kann seine Arbeit aufnehmen.

Kennenlernen müssen sich die beiden nicht mehr, sie kennen sich aus dem Effeff, sind nicht nur fußballerisch verbandelt, sondern auch privat befreundet. Und sie seien zwei Ur-Bassumer, wie sie beide betonen. Zwei, die beim TSV Bassum Spuren hinterlassen haben. Plaumann als Spieler und Trainer, Bulk vor allem mit seiner Nachwuchsarbeit, er war immerhin gut 20 Jahre als Juniorencoach tätig. Es folgte die gemeinsame Zusammenarbeit im Herrenbereich, und so etwas verbindet natürlich.

„Der Kontakt ist auch im vergangenen Jahr nie abgerissen“, bestätigt Sven Plaumann, der Jüngere der beiden. Er war als Alleinverantwortlicher in der vergangenen Kreisliga-Saison, die seine erste in Bramstedt war, durchaus erfolgreich – er führte den TSV auf den sechsten Tabellenrang, lange Zeit schien es so, als sei sogar noch mehr möglich. Dieses Mehr wolle man jetzt herauskitzeln, sagt Holger Bulk. Frei nach dem Motto: Alleine ist okay, aber gemeinsam deutlich besser. „Der Kader bleibt weitestgehend zusammen“, weiß der neue Co-Trainer und er werde punktuell weiter aufpoliert. Die Zugänge der beiden erfahrenen Ex-Bassumer Jan Lehmkuhl und Adam Sudy sind bereits fix, dazu gesellt sich noch das eine oder andere Talent. „Die Mischung stimmt“, ist Holger Bulk schon jetzt überzeugt.

Er selber betrete derweil Neuland. Wer so lange wie er bei ein und demselben Verein war, für den ist selbst der Wechsel zum Nachbarklub ein gefühlter Quantensprung. Aber er kenne das Umfeld, auch einige Spieler, und er habe sich in der zurückliegenden Saison etliche Partien der Bramstedter angeschaut. Ein Urteil kann sich Holger Bulk also fraglos bilden. Und das fällt positiv aus. „Wir wollen uns weiter steigern, den nächsten Schritt machen“, kündigt er selbstbewusst an. Das bedeutet im Umkehrschluss: Bramstedt will sich in der Kreisliga-Spitzengruppe festsetzen. Nach Platz sechs ist nicht mehr so viel Luft nach oben. Das Wort Aufstieg nimmt zwar keiner der Protagonisten in den Mund, ganz bewusst nicht, stattdessen sagt Sven Plaumann etwas anderes. Defensiver formuliert, keine Frage, aber es geht zumindest in die gleiche Richtung: „Wenn einer der Favoriten schwächelt, sollten wir Gewehr bei Fuß stehen“, sagt der TSV-Coach. Eine „Übermannschaft“ sehe er für die kommende Serie ohnehin nicht, viel werde über die Tagesform entschieden, schätzt Plaumann.

Ihre Vorstellungen über Fußball ähneln sich – wen wundert’s – sehr, aber als Typen seien sie doch verschieden. „Ich bin derjenige, der den Spielern bei Bedarf ins Gewissen redet“, formuliert es Sven Plaumann. Er könne emotional sein, was aber nicht mit Lautstärke zu verwechseln sei. Holger Bulk sei dagegen der impulsivere Typ, der klare Kante rede und im übertragenen Sinne auch mal explodiere. „Das stimmt wohl“, bestätigt dieser, „ich finde gerne mal deutliche Worte, allerdings nicht mehr an der Seitenlinie, das habe ich mir im Laufe der Jahre abgewöhnt.“ In der Kabine könne es dann aber durchaus mal krachen. Das war schon in Bassum so und das dürfte in Bramstedt nicht anders sein.

Sven Plaumann freut sich noch aus einem anderen Grund auf die neue altbekannte Unterstützung. „Meine berufliche Situation hat sich ein wenig verändert, ich muss jetzt mehr Abendtermine wahrnehmen“, erzählt er. Zu 99 Prozent werde man das Training dennoch zu zweit leiten, aber für dieses eine verbliebene Prozent sei es gut zu wissen, dass zumindest immer ein Verantwortlicher vor Ort weile. Sven Plaumann und Holger Bulk sind wieder vereint. Wieder beim TSV. Nur diesmal bei dem aus Bramstedt.

(Quelle: www.weser-kurier.de)

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