1. Herren: Plaumann übernimmt Bramstedt

Bassum. Für Sven Plaumann waren die vergangenen Tage wie gemalt. Erst führte er als Trainer den TSV Bassum zurück in die Fußball-Bezirksliga, dann erwarb er in Barsinghausen die C-Lizenz Leistungsfußball. Als frisch gebackener lizenzierter Übungsleiter übernimmt er nun den TSV Bramstedt, den Wechsel zum Kreisligisten hatte er bereits vor Monaten offiziell verkündet.

Sven Plaumann hatte den Wochenanfang in Barsinghausen verbracht. Es war allerdings kein Kurzurlaub, der den Trainer des TSV Bassum in das Städtchen im Calenberger Land verschlagen hätte. Dabei hätte Plaumann ein paar Tage der Entspannung gut begründen können, schließlich war mit den Bassumern nach einer ereignisreichen Fußball-Saison gerade erst von der Kreis- in die Bezirksliga aufgestiegen. Aber der 36-Jährige hatte anderes vor. Er besuchte an der Sportschule den C-Lizenz-Kurs für Leistungsfußball und legte jetzt erfolgreich seine Prüfung ab. Dreieinhalb Wochen habe er insgesamt investiert, erzählt Plaumann. „Und der Aufwand hat sich gelohnt.“

Er habe viele neue Eindrücke gewonnen, Ideen gesammelt, interessante Gespräche geführt und gute Fußballer kennengelernt, die sich gemeinsam mit ihm für den Kurs angemeldet hatten. Zum Beispiel der ehemalige albanische U21-Nationalspieler Herion Novaku oder der Belgier Maarten Schops, den Fans in unserem Verbreitungsgebiet vor allem als Kapitän des BSV Rehden bekannt, zuvor allerdings lange Jahre Profi in Belgien und den Niederlanden. Der Austausch mit solchen Leuten sei wichtig und lehrreich gewesen, findet Plaumann. Seine neu gewonnen Erkenntnisse will er nun beim TSV Bramstedt anwenden, der Wechsel zum Kreisligisten steht schon seit längerem fest.

Dass die Trainer-C-Lizenz für Leistungsfußball ab dem kommenden Jahr wieder als B-Lizenz geführt wird, ist in diesem Zusammenhang nicht weiter wichtig, wichtig ist allerdings, dass Sven Plaumann den eingeschlagenen Weg gerne fortführen würde. Perspektivisch könne er sich durchaus vorstellen, weitere Lizenzen zu erwerben, gibt er zu. Der Trainerjob mache ihm Spaß, er bilde sich gerne fort. „Das ist zumindest ein Ziel für mich“, sagt er.

Aber auch ohne Lizenz haben er und Co-Trainer Holger Bulk ihre Tätigkeit beim TSV Bassum, Plaumanns Stammverein, erfolgreich zu Ende gebracht. Das war das erklärte Vorhaben, sei aber keine Selbstverständlichkeit gewesen, bemerkt der nun Ex-Coach. „Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen“, blickt er sachlich auf das vergangene Jahr zurück. Es gab vermeidbare Niederlagen, unerwartete Siege, es gab Partien, die mit einem Mini-Kader von zwölf Spielern (gegen Bramstedt) bestritten werden mussten, und es gab den Mega-Notfall im Tor, als Jannik Hahnel, von Haus aus ein Stürmer, zwischen die Pfosten rückte (in Kirchdorf).

Sven Plaumann und Kollege Holger Bulk haben es sich auch nicht gerade leicht gemacht, als sie ihren gemeinsamen Abschied zum Saisonende lange vorher verkündeten. „Und im Anschluss wird man natürlich nochmal stärker beäugt“, spricht der 36-Jährige aus Erfahrung.

Er war zur Halbserie der Saison 2012/13 als Trainer der zweiten TSV-Herren in die erste aufgerückt, um dort die Nachfolge von Stephan Stindt anzutreten und das Team vor dem Absturz in die Kreisliga zu bewahren. Es begann die „Mission Klassenerhalt“, die verheißungsvoll startete, insgesamt eine solide Rückrunde erbrachte, aber dennoch nicht zum Happy End führte. Bassum stieg ab.

Insofern stand die Kreisliga-Saison auch unter dem Aspekt, einen innerbetrieblichen Unfall zu korrigieren. Das wiederum war nicht so einfach, weil diverse Leistungsträger immer mal wieder verletzungsbedingt ausfielen oder aus beruflichen Gründen fast nie zur Verfügung standen (Jens Nubbemeyer etwa). Trotzdem gelang am finalen Spieltag mit einem 1.0-Erfolg gegen den ärgsten Widersacher TuS Kirchdorf die Rückkehr. Überhaupt die Kirchdorfer: „Weil sie ebenfalls Punkte liegen gelassen haben, konnten wir unsere eigenen Punktverluste besser kompensieren“, spricht Plaumann von einem ziemlich inkonstanten Verfolgerduell. Für ihn war es jedenfalls der perfekte Abschied aus Bassum – einer, den er sich zuvor gut überlegt hatte und der deshalb weniger von Wehmut begleitet wird. „Ich wollte etwas Neues ausprobieren“, betont Plaumann, „beim TSV Bassum war ich mit einigen Strukturen nicht mehr so einverstanden“.

Mehr möchte er dazu nicht mehr sagen, jetzt überwiege die Vorfreude auf den TSV Bramstedt. Kontakte zu diesem Verein pflege er schon lange, die Planung für die neue Serie ist in vollem Gange. Demnächst stünde ein Training mit potenziellen Neuzugängen an, wobei der alte Kader zu großen Teilen zusammenbleiben werde. Die Vorbereitung der Bramstedter startet am 1. Juli, „und vielleicht können wir ja eine kleine Überraschungsmannschaft werden“, hofft Plaumann. Eine, die sich zwischen Platz fünf und acht einpendelt und vor allem eines besitzt: Zukunft.

 

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