„Wir haben die Räume eng gemacht und schnell umgeschaltet“, so Plaumann, der aber auch zugab, dass „uns der Platzverweis in die Karten gespielt hat“. Bramstedts Daniel Kling sah kurz vor der Pause die Gelb-Rote Karte, und spätestens als Bassums Lars Diedrichs kurz nach Wiederanpfiff das 3:1 markierte, war das Spiel entschieden. Bramstedts Coach Friedhelm Famulla war angesichts der uninspirierten Leistung seiner Mannen ernüchtert und bezeichnete den Bassumer Erfolg als verdient.
Obwohl Plaumanns Taktik letztlich aufgegangen war, hatte er nicht zwingend mit einem Erfolg gerechnet. Denn ihm fehlten knapp ein Dutzend Spieler, sechs davon wegen Urlaubs, andere angeschlagen oder beruflich bedingt. „Bis drei Stunden vor dem Spiel waren wir nur elf Leute, zwei Einwechselspieler sind erst in der Pause gekommen“, betonte Bassums Trainer. So baute Plaumann auch auf A-Junioren, „in die ich volles Vertrauen hatte“. Einer von ihnen war Bönsch. „Egal, wo ich ihn einsetze, er bringt es immer“, so Plaumann. Diesmal war es die Position des Innenverteidigers. Mit Dominik Overmeyer stand überdies ein weiterer A-Junior für den beruflich eingespannten Jörn Wachtendorf im Kasten.
Der Trainer spielt mit
Interessant war die Besetzung im Sturm. Dort stellte Plaumann zunächst den angeschlagenen Adam Sudy auf, um sich aufgrund der Personalnot zehn Minuten vor dem Ende selbst einzuwechseln. „Die Tasche habe ich immer im Auto“, schmunzelte Plaumann, der schon lange im Altherrenalter ist, dort aber nur ab und an im Training mitkickt. Dass Plaumann zu seiner aktiven Zeit eher ein Defensivakteur war, schadete dabei nicht. Neben Sudy rackerte sich in der Offensive mit Chris Helms ebenfalls ein A-Junior ab. Kurz hinter ihm spielte Michael Wiehle im offensiven Mittelfeld, und auch den hob Plaumann hervor. „Er hat zweimal die Ruhe bewahrt“, meinte Plaumann mit Blick auf die zwei verwandelten Elfmeter binnen weniger Minuten.
Zunächst wurde Bassums Helms von Bramstedts Kling gefoult, der angesichts der Notbremse mit der Gelben Karte von Schiedsrichter Lars Ohlrogge (Heiligenfelde) noch gut bedient war (4.). Wiehle traf (5.) wie auch nach Till Meiners’ Handspiel vom Punkt (19.). Bramstedts Keeper Michael Harpenau war chancenlos. Immerhin hatte Kling das zwischenzeitliche 1:1 durch Daniel Voss vorbereitet (10.). Doch Bassum trat engagierter auf und hatte auf die meisten Spielsituationen eine passende Antwort. Das war auch nach dem Wiederanpfiff so, als Lars Diedrichs auf 3:1 erhöhte (48.). Den Schlusspunkt setzte Sven Oberortner, der davon profitierte, dass Bramstedts Schlussmann Michael Harpenau (vergebens) mit einem Pfiff des Unparteiischen wegen eines vorangegangenen Foulspiels rechnete. „Sven ist gerade 30 geworden, da kann er auch mal so ein Ding machen“, hatte Plaumann am Ende gut lachen.
(Quelle: www.weser-kurier.de)