Fußball

1.Herren: Drei Spiele bis zum Abschied

Drei Spiele bis zum Abschied

Bramstedts Kapitän Jan Lehmkuhl stellt sich hinter das scheidende Trainerduo

von Niklas Golitschek

Das steht allerdings im Widerspruch dazu, dass bei einem Kader von 24 Spielern teilweise nur acht beim Training erschienen sind. Eine Erklärung dafür hat Lehmkuhl zwar nicht parat, er stellt sich aber hinter die Übungsleiter. „Das kann nicht der Anspruch eines Kreisligisten sein. Sven und Holger wollen gerne Leistungsfußball anbieten“, sagt der 26-Jährige. So, wie es nun gelaufen sei, komme aber niemand voran. Dementsprechend scheint es der richtige Schritt für beide Seiten zu sein. Plaumann und Bulk stellten bereits frühzeitig die Frage, ob sie noch die passenden Trainer für die Bramstedter Mannschaft seien – im September vor der Partie gegen Dickel, erzählt Lehmkuhl. Einen Monat später folgte zwar der erste Saisonsieg gegen den SV Bruchhausen-Vilsen, „da war es aber wohl zu spät“, mutmaßt der TSV-Kapitän

Keine Kurzschlussreaktion

Eine Kurzschlussreaktion auf das 0:3 gegen den TuS Kirchdorf kann es nicht gewesen sein. Sven Plaumann und Holger Bulk kündigten schon vor der Partie an, dass sie den Verein zur Winterpause verlassen werden. „Beide haben die Meinung, dass Bramstedt sich im Winter neu orientieren sollte“, erklärt Lehmkuhl. Für die Mannschaft sei die Situation nicht einfach, zumal sie im Tabellenkeller steckt. „Aber wir müssen damit umgehen und einen neuen Trainer finden“, sagt Lehmkuhl. Wenn möglich, solle der vor Weihnachten feststehen. Bis dahin haben die Bramstedter noch drei Spiele zu bestreiten: gegen den TSV Weyhe-Lahausen, TSV Okel und FC Sulingen. „Vier Punkte sind realistisch“, sagt der Kapitän selbstbewusst, die Mannschaft wolle sich immerhin im Guten von den Trainern trennen. Gegen Okel sollte ein Heimsieg möglich sein, in Lahausen ein Unentschieden, wenn nicht sogar mehr.

Mit einem neuen Mann an der Seitenlinie ist Erfolg jedoch nicht garantiert, das weiß auch der Mannschaftsführer: „Wir werden keine Sprünge machen, und das wird nicht von selbst laufen.“ Ein Trainerwechsel sollte aber neue Reize schaffen, die Motivation erhöhen, schiebt Jan Lehmkuhl hinterher. Er hoffe, dass sich wieder mehr Teamkollegen beim Training blicken lassen. „Die Mannschaft gehört in die Kreisliga. Das Potenzial ist vorhanden, aber es wird nicht ausgeschöpft – von keinem von uns“, kritisiert der 26-Jährige. Sich selbst schließt er in diesem Satz nicht aus. Mindestens 17 Leute müssten im Training mitziehen, um es auch effektiv zu gestalten. Grundsätzlich traue er seinem Team aber zu, auch weiter in der Kreisliga zu bestehen. „Wir gehören nicht da unten rein. Die Ansprüche aus den vergangenen Jahren sind andere“, sagt Lehmkuhl. 20 bisher erzielte Tore reichen aber nicht aus, um sich im Mittelfeld oder gar unter den besten Sechs zu etablieren, weiß er. „Wir haben uns die Torchancen immer herausgearbeitet, treffen aber nicht“, ärgert sich der Mannschaftsführer. Gleichzeitig habe das Team zu oft Tür und Tor durch individuelle Fehler geöffnet. Das müsse sich unter dem neuen Coach ändern. „Es wird ein Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag“, vermutet Lehmkuhl.

Aber selbst – und insbesondere – wenn der TSV Bramstedt absteigen sollte, sollten die Spieler dem Verein die Treue halten, findet Jan Lehmkuhl. „Wir sollten das sinkende Schiff nicht verlassen und die Suppe auslöffeln“, sagt er. Die Courage des FC Sulingen führt er als Beispiel an. „Das ist man dem Verein schuldig, er bietet so viel an“, führt der Kapitän weiter aus. Seine eigene Zukunft will er aber auch nicht in Stein meißeln. „Wir müssen sehen, wie es sich entwickelt. Die Zukunft ist für jeden offen“, sagt er. Viel hänge dahingehend auch am neuen Trainer. Schließlich sei er selbst vor anderthalb Jahren vom TSV Bassum zum TSV Bramstedt gewechselt, weil er Differenzen mit dem damaligen Trainer gehabt habe und lieber unter dem Gespann Sven Plaumann/Holger Bulk trainieren wollte.

 

(Quelle: www.weser-kurier.de)