1.Herren - 7.Spieltag: Heimspiel gegen den SV Dreye

Der Favorit gibt sich keine Blöße

TSV Bramstedt hält den SV Dreye souverän mit 7:1 in Schach / Kein Anflug von Überheblichkeit

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Bramstedt. In der sechsten Spielminute tauchte Bramstedts Mittelfeldmann Malte Quitsch zum dritten Mal gefährlich vor dem Tor des SV Dreye auf. Das bemerkenswerte war: Diesmal fiel kein Treffer. Sein Trainer Sven Plaumann konnte es verschmerzen, denn die beiden anderen Situationen zuvor hatten jeweils zu einem Tor geführt, und beide Male hatte Quitsch glänzend vorbereitet. „Ein so früher dritter Treffer wäre aber auch des Guten zu viel gewesen“, meinte Plaumann. „Malte hat das ganz überlegt gemacht. Das zeigt seine Entwicklung. Vor einem Jahr hätte er es wohl noch alleine versucht.“

Die vergebene Chance schadete nicht, es gab in der Folge noch sechs weitere Tore zu sehen: Der TSV Bramstedt gewann in der Fußball-Kreisliga Diepholz gegen den SV Dreye 7:1 (4:0). „Das Spiel lief wie erhofft“, sagte Plaumann, während sein Dreyer Kollege Sven-Erich Heise wohl eher das Wort „befürchtet“ gewählt hätte.

Die Verteilung der Treffer war zwar ungleich, aber nicht ungerecht. Denn die Dreyer konnten nicht an ihre couragierte Leistung aus der Vorwoche beim 2:3 gegen Seckenhausen anknüpfen und Bramstedt trat seinerseits deutlich stärker auf als der vorherige Dreyer Gegner, die TSG Seckenhausen-Fahrenhorst.

Die einfachste Schlussfolgerung, sich mit den Spitzenteams messen zu können, ist für Plaumann aber (noch) keine Option. Gleichwohl: „Der Sieg gegen den TuS Kirchdorf hatte uns ziemlichen Auftrieb gegeben“, gab der Coach zu. Ein Auftrieb, der aber nicht zum Abheben führen sollte, wie Plaumann seinen Mannen vor dem Spiel gegen den Abstiegskandidaten Dreye eindringlich ins Stammbuch geschrieben hatte. „Dreye wird sich irgendwann für sein Engagement belohnen, aber das sollte nicht heute sein. Man neigt ja leicht dazu, so einen Gegner zu unterschätzen“, sprach der TSV-Trainer aus Erfahrung.

Doch den Bramstedtern blieb gar keine Zeit, das Spiel falsch einzuschätzen, denn es entwickelte sich ganz schnell in die gewünschte Richtung. Sven Oberortner nach 180 Sekunden und Iven Lehner zwei Zeigerumdrehungen später sorgten für das 2:0 (3./ 5.). Der fidele Quitsch hatte vorbereitet. Mit Florian Bless und Tristan Godesberg agierte er als offensive Dreierkette hinter Sturmspitze Lehner.

Bemerkenswert war auch Godesbergs Auftritt. Der in letzter Minute aus der Heiligenfelder A-Jugend gekommene Youngster lief das erst erste Mal von Beginn an auf und schoss gleich zwei Tore (28./43.). Für die Dreyer, die sich zwar mit dem Aufholen von Rückständen (siehe Seckenhausen, als aus einem 0:2 ein zwischenzeitliches 2:2 wurde) auskennen, waren diese vier Wirkungstreffer dann doch zu viel. Daran änderte auch Erkan Tamers Anschlusstor nichts (50.). „Da haben wir gedaddelt“, ärgerte sich Plaumann. Das tat sein Team noch einmal, was dazu führte, dass Keeper Sascha Heinsen gewagt eingreifen musste, sich verletzte und vom Feld musste (62.). Dennoch lobte Plaumann seinen Abwehrmann Amadeus Stucke, der nach halbjähriger Verletzungspause zum nunmehr vierten Mal wieder dabei war und langsam an alte Sicherheit anknüpft. Lehner (76.), Dreyes Hans-Christoph Meier per Eigentor (79.) sowie Jonas Link (81.) taten noch etwas für das Bramstedter Torverhältnis.